Kölner Stadt-Anzeiger: Aktiv älter werden
Erste Kooperation der Aktionstage „Gesund & mobil im Alter“ und dem Vorsorge-Tag.
Wer rastet, der rostet: Diese Weisheit ist nicht nur Titel einer Veranstaltung zum ganzheitlichen Gedächtnistraining der Aktionstage „Gesund & mobil im Alter“, sondern auch als Motto der zweitägigen Beratungsmesse zu verstehen.
„Geistige und körperliche Mobilität hält das Altern auf. Als Gesellschaft haben wir ein Interesse daran, dass alle ihre Mitglieder selbstständig und fit bleiben“, sagte Harald Rau, Kölns Dezernent für Soziales, Integration und Umwelt, bei der Vorstellung des Programms. Erstmals finden die Aktionstage und der 11. Kölner Vorsorge- Tag in Kooperation mit dem Gesundheitsamt statt. Dadurch ließen sich die Angebote besser bündeln, um Senioren noch gezielter zu erreichen, so die Veranstalter.
Mehr als 50 Kölner Institutionen, Vereine, Selbsthilfegruppen und Organisationen informieren an zwei Tagen über Hilfen und Beratungsangebote im Gürzenich. Das Themenspektrum reicht von körperlicher Fitness im Alter über Demenzprävention, Pflegeversicherung, den Wandel der Friedhofskultur bis zur Sicherheit vor „Abzocke“. Bei „Zumba Gold“ können die Besucher Fitnessübungen machen, bei „Grummeln im Bauch“ über gesunde Ernährung sprechen oder sich bei „Erbe, Erbschaft, Testament“ beraten lassen. Ingo Froböse von der Deutschen Sporthochschule diskutiert „Gesundheit bis ins hohe Alter – Zufall oder eine Frage der Vorsorge?“.
„Mit gutem Gefühl älter werden“
„Unser zentrales Anliegen ist es, dass die Kölner mit gutem Gefühl älter werden und weiter in die Gesellschaft eingebunden sind“, erklärte Mitorganisator Josef Terfrüchte, Vorsitzender der Senioren- Servicedienste Köln. Er betonte, dass die Messe nicht Verkaufs- sondern Beratungszwecken dient. Auch generationsübergreifende Angebote gebe es, wenn etwa erwachsene Kinder sich für ihre Eltern informieren möchten. So beispielsweise beim Thema Betreuungsvollmacht, dem Senioren gerne aus dem Weg gingen, erklärt Sigrid Buchholz von der Seniorenvertretung der Stadt, die das Programm miterarbeitet hat. Sie sieht in der Begegnungsmöglichkeit einen weiteren Vorteil zusätzlich zum Informationsangebot. „Man kann Bekanntschaften schließen oder im Nachhinein einen Sportkurs besuchen, den man an den Aktionstagen ausprobiert hat“, sagt sie. Denn Vereinsamung sei ein Risikofaktor, und ein soziales Netzwerk halte gesund. In Köln lebt laut Stadt fast die Hälfte der 60- bis 79-Jährigen alleine. In der Altersgruppe ab 80 sind es bereits knapp 60 Prozent.
Beratungsmesse
Die Aktionstage „Gesund & mobil im Alter“ und der Kölner Vorsorge- Tag finden am Dienstag und Mittwoch, 6. und 7. März, von 9.30 bis 17 Uhr im Gürzenich, Martinstraße 29-37, statt. Der Besuch ist kostenfrei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. (ao)
Kölner Stadtanzeiger: Gesundheitstage – Informationen rund ums Alter
Mehr als 50 Kölner Institutionen, Vereine, Selbsthilfegruppen und Organisationen, die sich der Gesundheit und den Vorsorgewünschen älterer Kölner Bürger widmen, präsentieren sich und informieren über ihre Hilfs- und Beratungsangebote bei den Aktionstagen „Gesund & mobil im Alter“ sowie „Kölner Vorsorge-Tag“ in Kooperation mit dem Gesundheitsamt der Stadt Köln.
Die kostenfreien Veranstaltungen finden am Dienstag, 6. März, und am Mittwoch, 7. März, erstmals gemeinsam im Gürzenich, Martinstraße 29-37 statt – jeweils von 9.30 bis 17 Uhr. Zum Programm gehören auch 51 Fachvorträge, bei zahlreichen Mitmachaktionen haben Senioren die Möglichkeit, selbst aktiv zu werden. Das Themenspektrum beinhaltet aktuelle Erkenntnisse zu gesundheitlichen Themen von körperlicher Fitness im Alter bis hin zu Demenzprävention.
Aber auch finanzielle Aspekte der Vorsorge, die Pflegeversicherung sowie Sicherheit oder zeitgemäße Wohnformen für Senioren. Schirmherrin der Veranstaltung ist Oberbürgermeisterin Henriette Reker, Anmeldungen sind nicht erforderlich. Das Programm sowie weitere Informationen sind im Internet erhältlich, telefonisch unter der Nummer 0221/221 247 54 sowie per EMail. (ihi) .
Kölner Rundschau: Neues Friedhofsmobil ist unterwegs
Über 1600 Fahrten pro Jahr hinterließen am bisherigen Auto ihre Spuren
Schritttempo auf den Friedhofswegen. Das zehrt am Material. Und so häuften sich die Reparaturen am alten Gefährt. Jetzt aber ist man wieder neu motorisiert. Unlängst nahm Josef F. Terfrüchte, Vorstand des Trägervereins „Senioren Servicedienste Köln“, in der Kölner Renault-Niederlassung einen neuen Kangoo entgegen, zur Verfügung gestellt von der Rundschau-Altenhilfe, finanziert aus den Spenden der Rundschau-Leser. „Wir sind dafür sehr dankbar“, sagt Terfrüchte.
Den vollständigen Artikel finden Sie hier als PDF.
Quelle: Kölner Rundschau, 23.11.2017
Kölner Stadt-Anzeiger: Hilfe auf einem schweren Weg
Seit 2002 fährt das Friedhofsmobil Senioren und gehbehinderte Menschen zur letzten Ruhestätte ihrer Angehörigen.
VON ANNA HÖRTER
Von der lärmigen Straße biegt der silberne Kleinbus rechts in die Friedhofseinfahrt ab. Kurz winkt Fahrer Godehard Bettels dem Pförtner und dann schleicht der Wagen über die begrünten Wege von Melaten. Vorbei an der Millionärsallee, in eine kleine asphaltierte Gasse. Neben einem hellbraunen Holzkreuz bleibt Bettels stehen und öffnet seinem Fahrgast die Tür. Ingrid Haltern ergreift seine Hand, steigt aus und geht ein paar Schritt auf das Kreuz zu. Sie besucht das Grab ihres Ehemannes. Seit 2002 fährt das Friedhofsmobil Senioren und gehbehinderte Menschen zur letzten Ruhestätte ihrer Angehören. Im Verlauf der Woche steuert Fahrer Bettels alle 59 Friedhöfe der Stadt an. Der kostenlose Service ist einmalig in Deutschland. Eine Sondergenehmigung erlaubt dem Mobil, die Fahrgäste direkt an die Gräber zu befördern. Einige steigen dann aus, andere bleiben lieber sitzen und schauen durch die offene Beifahrertür auf die letzte Ruhestätte ihrer Angehörigen.
Für Ingrid Haltern ist die Fahrt mit dem Friedhofsmobil am vorigen Mittwoch eine Premiere. Einmal pro Woche besucht sie das Grab ihres Mannes, der im Oktober 2016 verstarb, auf Melaten. „Es ist erstaunlich, wie lebendig die Beziehung zu einem Toten sein kann“, sagt die Witwe. Am Grab könne sie ungestört Zwiesprache mit ihm halten.
Früher kam sie mit dem Taxi, manchmal bat sie den Fahrer, sie zu begleiten. Der Taxameter lief dann weiter. Ein finanzieller Aufwand, den sich kaum jemand auf Dauer leisten könne, so die Witwe. „Man darf nicht zu stolz sein, Hilfe anzunehmen.“
Diese Hilfe will das Friedhofsmobil nun leisten. Ständig wachse die Zahl der Senioren, die Friedhöfe in Köln nicht mehr besuchen könnten, führt Josef Terfrüchte aus. „Ich habe mich gefragt, wie wir helfen können“, erinnert sich der pensionierte Friedhofsgärtner an seinen Impuls, das Friedhofsmobil ins Leben zu rufen.
Wem der Weg zum Friedhof zu weit oder beschwerlich ist, der kann telefonisch einen Termin für eine Friedhofsfahrt machen (Tel. 0800/ 789 77 77). Der Verein Senioren Servicedienste Köln, der aus Mitgliedern der Genossenschaft der Friedhofsgärtner besteht, rät dazu, sich frühzeitig anzumelden. Der Fahrdienst ist oft ausgebucht. Derzeit müssen Kunden sechs bis acht Wochen auf einen Termin warten. „Wir können nicht alles leisten“, erklärt Terfrüchte. Das Friedhofsmobil werde durch Mitgliedsbeiträge des Vereins sowie durch Spenden finanziert. Damit lasse sich nur ein Wagen inklusive Fahrer unterhalten – aber immerhin habe das schon 15 Jahre lang geklappt. „Mein Wunsch ist, dass wir den Dienst noch lange erhalten“, sagt der Vorstand. „Wer weiß, wo wir selber mal hinkommen.“
Fahrgast Ingrid Haltern zumindest ist begeistert von dem Dienst. Sie habe sich immer davor gefürchtet, allein auf den Friedhof zu gehen. Mit Fahrer Godehard Bettels fühlt sie sich sicher. „Das ist eine so tolle Sache“, sagt die Witwe nach dem Besuch.
„So einen Dienst muss es geben“, stimmt ihr der Fahrer zu. Der Grabbesuch sei ein wichtiges Bedürfnis für seine Gäste, meistens ältere Frauen, die er „meine Mädels“ nennt. Sie entspannten sich und wirkten glücklich, wenn sie wieder am Grab seien. Mit der Zeit lerne man die Gäste gut kennen. Der Fahrer ist die gute Seele des Friedhofmobils. Er spricht mit seinen Gästen, nimmt Anteil an ihrer Trauer. Manchmal hält er noch auf dem Hinweg an einem Blumenladen. „Die Leute sind total offen und ich kann zuhören“, sagt der gelernte Illustrator.
Die so zurückgelegten Kilometer haben sich inzwischen summiert. Knapp 350 000 sind es in 15 Jahren – das ist fast der Abstand zwischen Erde und Mond.
Unser Fahrplan zu den Friedhöfen:
Wir fahren Sie von Montag bis Freitag (9.00 – 17.00 Uhr) zu allen 59 Friedhöfen im Kölner Stadtgebiet.
Interessenten mit Wohnort in Pulheim und Bergisch Gladbach können ebenfalls Termine vereinbaren, wenn Grabstätten auf Kölner Friedhöfen besucht werden möchten.
Ab sofort können wir auch RollstuhlfahrerInnen befördern.